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Gemeinde Gräfendorf

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Die Schutzengelkirchen von Gräfendorf - neoromanisches Denkmal und architektonische Avantgarde


Alte Schutzengelkirche - Gotteshaus über Gräfendorf

1869 bezog die Gemeinde Gräfendorf nach zwei Jahren Bauzeit ihre neue katholische Pfarrkirche. Die Pläne für das neoromanische Bauwerk stammten wohl von der königlichen Bauinspektion in Gemünden a. Main, die Ausführung übernahmen tüchtige und begabte Handwerker aus der Region.

Der Kunstschreiner Joseph Fuchsberger schuf 1875/76 den neoromanischen Hochaltar, die beiden Seitenaltäre und die Kanzel, ihre beeindruckende Ausmalung erhielt die Kirche zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Arnsteiner Malermeister Kolb. Damals gestaltete die Firma Niebeler und Burkert aus Würzburg auch die aufwändigen Glasmalereien für einige Fenster im Chor und im Langhaus. Eine Pietà stammt aus der Werkstatt des Würzburger Künstlers Heinz Schiestl.



Kirche in Gefahr - Sanierung, Abriss, Neubau?

Keine 100 Jahre nach ihrem Bau war die Kirche zu klein geworden und auch die Bausubstanz hatte gelitten: Durch ungleichmäßiges Absinken des Baugrunds waren massive Risse im Mauerwerk entstanden. Nach intensiven Gesprächen über nötige und mögliche Maßnahmen fiel schließlich die Entscheidung für einen Kirchenneubau in der Ortsmitte und 1967 wurde die Neue Schutzengelkirche fertiggestellt. Der alten Kirche drohte dafür der Abriss. Dafür fehlten jedoch die finanziellen Mittel - zum Glück für die Kirche!

Als Denkmal erfuhr die Alte Schutzengelkirche schließlich eine Aufwertung und wurde geschützt. Viele Gräfendorfer setzten sich für den Erhalt der ortsbildprägenden Kirche ein und ermöglichten die Durchführung dringend nötiger Reparaturen.


Ein 360°-Rundgang durch die Alte Schutzengelkirche macht den heutigen Innenraum virtuell erlebbar:



Neue Schutzengelkirche - Gotteshaus und Gemeindezentrum

Die Planungen des Diözesanbaumeisters Hans Schädel für den Neubau auf der Fläche des ehemaligen Pfarrgartens in Tallage umfassten nicht nur ein Gotteshaus mit frei stehendem Turm, er entwarf vielmehr einen ganzen Komplex aus Kirche, Pfarrhaus, Pfarr- und Jugendheim sowie Kindergarten. Schädel wirkte als Erneuer des Sakralbaus, in seinen Gebäuden wird der Geist des Aufbruchs und der zeitgenössischen Ästhetik spürbar. 1967 konnten die Gräfendorfer ihre neue Pfarrkirche "Zu den Heiligen Engeln" beziehen.

Schädels Plan sah eine schlichte Ausstattung der Kirche vor. Dieses zurückhaltende Gestaltungskonzept sollte das Erlebnis der Gläubigen als Gemeinschaft der Kirche unterstützen, Ausstattungsgegenstände sollten diese Wirkung nicht schmälern. Die Bedürfnisse der Gläubigen aber wandelten sich mit den Jahren. Deshalb beauftragten die Gräfendorfer 1984 den Künstler Hubert Elsässer mit der Anfertigung eines monumentalen Stuckreliefs als Altarbild.


Neues Selbstverständnis - Verbindung von Alt und Neu

Die Neue Schutzengelkirche zeigt sich heute als Verbindung von Alt und Neu: Die ehemals schlichte Raumausstattung wurde im Laufe der Zeit durch restaurierte Ausstattungsgegenstände aus der alten Kirche ergänzt. Die Figuren des Hauptaltars, die Kreuzwegstationen, die Kanzelfiguren und das Kanzelkreuz fanden ihren Weg in die neue Kirche. Auch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit einer Pietà aus der Werkstatt des Künstlers Heinz Schiestl wurde aufgestellt.



In der Alten Schutzengelkirche sind die Spuren der alten Ausstattung noch ablesbar.


"Ich habe diesen Ort gewählt und geheiligt, so daß mein Name hier bleibe, alle Tage, bis am Ende der Zeiten."

Inschrift im Eingangsbereich, Zusammenführung
aus Textstellen des Alten Testaments (2 Chr 7,12 und 16)
und des Neuen Testaments (Mt 28,3 und 20).